Steinbauzentrale

Das Beste aus der Welt der klemmbausteine

MOC: Reiterhof- B-Modell zu 10273

Pferdehof mit Figuren

Als ich das Set 10273 Geisterhaus auf dem Jahrmarkt das erste Mal gesehen hatte, fand ich es toll. Und da ich schon das Riesenrad, die Achterbahn und das große Karussell habe, war der Kauf dieses Sets quasi Pflicht.

Aber während der Aufbau noch großen Spaß gemacht hatte, kam dann doch ein wenig Enttäuschung auf. Die Free-Fall-Funktion ging mehr Schlecht als Recht und vor allem die Größe sagte mir so gar nicht zu. Es war höher als das Riesenrad und unglaublich bullig, damit passte es einfach zu nichts dazu, schließlich sollte es nur ein Geisterhaus sein.

Zum Glück ist LEGO ja kein nutzloses Plastik, sobald einem ein Set nicht mehr gefällt. Man kann es einfach zerlegen und etwas Neues daraus bauen. Das habe ich gemacht und das Resultat will ich euch in diesem Beitrag kurz vorstellen.

Die erste Idee

Von Anfang an war mir klar, dass ich daraus ein eigenes Modular Building bauen möchte, schließlich ist ein Set mit so vielen Wänden und Fenstern ideal dafür. Die Mischung aus Olive Green und Light Bluish Grey macht sich auch bei normalen Häusern gut als Wandfarbe und Dank der vielen Kleinteile im Innenraum sollte auch ein wenig Dekoration kein Problem sein.

Da ich schon immer eine Bar bauen wollte (schließlich wird sowas von LEGO nie kommen) war das natürlich mein erster Gedanke. Wegen des hohen Anteils an braunen Teilen und den Rad-Elementen stand am Ende die Idee einer Western-Bar.

Das Bild oben ist leider das einzige verbleibende Zeugnis meines ersten Entwurfs für die Bar. Ich finde die Theke selbst ist ganz gut gelungen und auch das Gebäude passt, auch wenn ein wenig Struktur nicht geschadet hätte und ich die Farben anders gewählt hätte, wenn es vom Set nicht so vorgegeben worden wäre. Die Inneneinrichtung v.a. im ersten Stock habe ich nicht mehr fertiggestellt aber ich denke, man kann gut erahnen, was es hätte werden sollen.

Die neue Idee

Nachdem ich ein paar Abende an der Bar gebaut hatte, kam dann allerdings das Wochenende und ein Besuch bei meiner Nichte. Und weil ich schon die ganze Zeit versuche, sie von LEGO als dem besten Spielzeug der Welt zu überzeugen (Bisher hat sie vor allem Playmobil) und weil sie in etwa 20.000 Spielzeugpferde besitzt, habe ich meine Pläne über den Haufen geworfen und beschlossen einen Reiterhof zu bauen.

Das Grundgerüst des vorhandenen Gebäudes konnte ich da ohne Probleme wiederverwenden, ich habe lediglich den ersten Stock in die Mitte gesetzt und ein paar Anpassungen an den Wänden vorgenommen.

Das Resultat

Auf den Bildern oben könnt ihr das Resultat meiner Umbauten sehen. Die Fasade des Gebäudes ist sehr simpel gehalten, ohne allzu viele Details. Zum einen musste ich mich ja auf Teiel des Geisterschlosses beschränken und zum anderen wollte ich vor allem ein spielbares Gebäude bauen, das entsprechend robust ist. Deshalb auch die Entscheidung, das Ganze aufklappbar zu machen. Das wünsche ich mir immer bei den Modular-Häusern, damit sie besser bespielbar sind.

Vorne gibt es ein Tor durch das Pferde vom Stall auf eine kleine Kuppel kommen und eine ziemlich schäbig aussehende Stalltür. Hinten kommt man über eine Leiter auf ein Vordach, auf dem sich eine kleine Party-Zone mit Grill, Sitzgelegenheiten und Fernseher befindet.

Der Innenraum ist nicht mit allzu vielen Details ausgestattet. Am Ende ist es eben ein Stall, der vor allem Platz für Pferde und Gerätschaften bieten soll. Unten gibt es den Bereich für Pferde und ein paar Werkzeuge an der Wand. Auf der anderen Seite ist lediglich ein großes Tor durch das die Kutschen passen.

Oben gibt es als kleines Spielfeature eine geheime Kammer in dem sich ein Geist befindet. Die ist auf eine Platte gebaut und kann einfach herausgenommen werden. Auf der anderen Seite habe ich noch eine Werkbank mit ein paar Werkzeugen gebaut.

Was mir an meiner Nichte auffällt, ist das ihr bei Playmobil die vielen kleinen Zusatzteile wichtig sind, also habe ich mir auch ein paar Dinge als Side Builds ausgedacht. Zum einen wären da Hindernisse für ein Reitturnier. Außerdem wollte ich unbedingt die Kette aus dem Originalset benutzen und dazu sind mir die Absperrungen eingefallen, die auf dem Bild oben seht.

Natürlich braucht es auch Kutschen auf einem Reiterhof und mit den vorhandenen Teilen konnte ich eine Ausflugskutsche und eine Rennkutsche bauen. Bis auf das Blau des Chassis bei der Rennkutsche finde ich beide auch ganz gut gelungen.
Zusätzlich habe ich noch eine Walze gebaut, weil die Teile gerade gepasst haben und man den Pferdehof ja auch ohne große Probleme als Bauernhof nutzen kann, wenn einem das Lieber ist (Auch wenn es aus irgendeinem Grund keine Kühe von Lego gibt).

Zum Schluss habe ich noch ein paar Bilder, in denen ich das Ganze mit ein wenig Leben gefüllt habe. Die Figuren und Pferde sind natürlich nicht Teil des Originalsets und müssen zusätzlich besorgt werden. Hat man das noch nicht im eigenen Fundus hilft bricklink sicher weiter.

Fazit

Aus einer vorgegebenen Menge an Teilen etwas komplett Neues zu bauen hat seinen ganz eigenen Reiz. Da man ständig in der Auswahl an Formen und Farben limitiert ist, muss man sich mitunter kreative Wege ausdenken um trotzdem ein gutes Ergebnis zu erreichen. Ich denke, mir ist das mit diesem MOC gelungen auch wenn ich offensichtlich noch nicht zu den Meisterbauern zähle und viel Lernen muss. Besonders die Fassade könnte mehr Struktur und noch ein paar Details brauchen. Und mit den ganzen Technik-Elementen des Geisterschlosses hätte man sich sicher auch noch einiges ausdenken können.

Aber ich denke, für meine Nichte wird das ein tolles Spielset, das viel aushält und Dank der side builds auch ein einiges an Spielwert mitbringt. Ich bin mir nur noch nicht sicher, was ich machen soll, wenn sie da jetzt Playmobil-Pferde reinstellt. Ist das erlaubt? Wir werden sehen…