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BlueBrixx Bird of Prey: Design Top, Qualität Flop

Als ich mitbekommen habe, das BlueBrixx sich die Star Trek-Lizenz besorgt hat und dazugehörige Sets auf den Markt bringt, dachte ich mir zum einen „Na endlich“ und zum anderen „das wird nix“. Die Designsprache von Star Trek, insbesondere bei Föderations-Raumschiffen ist nun mal sehr elegant, sauber und geschwungen. Also alles Elemente, die sich mit Klemmbausteinen nur schwer umsetzen lassen und woran vor BlueBrixx ja auch schon Hersteller gescheitert sind.
Nun habe ich in einem Ihrer Shops die Modelle aus der Nähe betrachtet und auch wenn sie nicht „nicht“ gelungen sind tue ich mich doch schwer mich mit der Optik anzufreunden. Ich wünschte es würde zusammenpassen, tut es aber nicht so ganz.

Da ich aber unbedingt etwas von der Lizenz haben wollte habe ich zu dem gegriffen, was sich leichter mit Bricks darstellen lässt: einem klingonischen Bird of Prey und einem Borg-Würfel.

Ein Brid of Prey, wie er sein soll

Bisher habe ich nur den Bird of Prey zusammengebaut und muss sagen: optisch ist es einer der gelungensten Klemmbausteinsets, die ich kenne. mit gerade einmal 253 Teilen und einer sehr reduzierten Anzahl an Farben ist es den Designern gelungen, die Bedrohlichkeit und aggressive Eleganz des Schiffes einzufangen. Besonders gut gefällt mir der silberne Aufbau auf der Oberseite, der mit mehreren ineinander greifenden Haken-Elementen gemacht ist. Auch die Flügel und das heck sind sehr gelungen, lediglich das Loch am Kopfelement wirkt unangebracht und ich denke, ier hätte es einfach Möglichkeiten gegeben, das besser zu bauen.
Auch sehr gelungen ist der Ständer, der das Logo des klingonischen Reiches symbolisiert und das Gesamtbild sehr gut ergänzt.

Ein Bird of Prey, wie es ihn nicht geben darf

So schön der Vogel ist, so schlecht ist er verarbeitet. Die Flügel sind jeweils nur mit einem einzigen Scharnier am Rumpf des Schiffes angebracht und das ist nicht mal im Ansatz genug, um eine stabile Verbindung zu schaffen. Der Versuch, das ganze unten noch mit einer 1×2-Plate abzustützen scheitert im Grund auch. Dabei ist es nicht nur die Tatsache, dass es eben nur ein Scharnier ist sondern es kommt dazu, dass dieses Scharnier eben auch von schlechter Qualität ist. Die Lego-Äquivalente sind deutlich stabiler und dabei trotzdem noch beweglich, Lego hätte das aber sich nie so gebaut sondern vielleicht mehr auf ein 4er-Scharnier gesetzt, oder das ganze gleich mit Technic-Teilen gelöst.
Selbst wenn man das Set als Ausstellungsset durchgehen lässt (was es m.E. bei der Größe nicht sein sollte) ist diese Qualität einfach nicht akzeptabel. Da reicht es fast schon, dass sich eine Mücke daraufsetzt um den Flügel abbrechen zu lassen.

Und es ist nicht nur dieses Scharnier, auch die Geschützanbauten an den Flügelenden halten nur sehr leidlich. Das gleiche gilt für die silbernen Fließen auf der Oberseite. Praktisch immer, wenn man das Set anfasst, hat man etwas davon in der Hand, spielen ist damit unmöglich.

Zum Aufbau habe ich das Set dem Kind eines befreundeten Paares gegeben, der ansich ein sehr guter Lego-Bauer ist und ich habe mich am Ende geschähmt, ihm so etwas mitzubringen. Man hat richtig gemerkt wie ihm der Spaß am bauen verging, weil ständig wieder was weggefallen ist oder sich nicht vernünftig hat aufstecken lassen. Auch mit der Anleitung hat er sich schwerer getan als er es von Lego gewöhnt ist.

Fazit: Das muss besser werden

Wenn das die Qualität ist, die man im allgemeinen von BlueBrixx erwarten kann, dann kann ich jedem nur davon abraten. Und das ist echt Schade, weil ich das Set ja wie beschrieben optisch für sehr gelungen halte und ich auch denke, das viele sich auch mit den Föderationsschiffen anfreunden können. Aber wenn BlueBrixx als Konkurrenz zu Lego ernst genommen werden will, dann brauchen sie dringend bessere Teile. Ich habe jetzt schon zwei Freunden von mir unfreiwillig demonstriert, dass „Nicht-Lego“ nichts taugt, (Auch das Anleitungs-Problem mit dem Western Set war nicht sehr hilfreich), so wird es schwer jenseits heldenhafter Fanboys einen langfristigen Kundenstamm aufzubauen, da hilft der günstigere Preis auf Dauer auch nichts.

Nachtrag: Neue Modell – neuer Versuch

Kurz nach der Veröffentlichung dieses Beitrags habe ich auf der BlueBrixx Seite gesehen, dass es mittlerweile zwei weitere Versionen des Bird-of-Prey gibt. Eine kleine mit 565 Teilen und eine Großmodell mit 1539 Teilen. Optisch machen beide Sets wieder einiges her, bei meinem nächsten Besuch im BlueBrixx-Shop werde ich eventuell einen davon besorgen und dann ebenfalls ein Review dazu machen.